Von unserem Redakteur Hans-Hermann Boeken
BURG-GRAMBKE. Eine Tr�mmerlandschaft aus verbogenem Stahl, geschmolzenen Blechen, ausgegl�hten und ausgebrannten
Booten. Mehr ist nicht geblieben von dem Winterlager des Wassersportvereins LUV, den eingelagerten circa 40 Booten
und der angebauten Vereinsgastst�tte. Ein Gro�feuer, das etwa drei Millionen Euro Schaden anrichtete, hat
Freitagnacht alles vernichtet. Ursache: Brandstiftung. Das Feuer griff von einem vor der Halle in Brand gesteckten
Holzstapel auf das Geb�ude �ber. Laut Augenzeugen, hatte bei Eintreffen der um 23.50 Uhr alarmierten Polizei an der
Grambkermoorer Landstra�e 80/81 ein Holzstapel vor dem Winterlager gebrannt.
Noch bevor die Feuerwehr eintraf, seien die Flammen auf das Geb�ude �bergesprungen. Der Brand habe sich dann
blitzschnell an den Au�enw�nden hoch- und in die Halle hinein gefressen. Als die Feuerwehr eintraf, so die Aussagen,
habe die Halle bereits in voller Ausdehnung gebrannt. Die Brandermittler der Kripo, die gestern Vormittag kurz zu
ersten Ermittlungen vor Ort waren, schlie�en einen technischen Defekt als Brandursache aus. Zudem best�tigten sie,
dass der Brand nicht in der Bootslagerhalle ausgebrochen sei und sie wegen Verdachts der Brandstiftung ermitteln. Bei
ihren Untersuchungen begleitete sie auch ein als Brandmittelsp�rhund ausgebildeter Sch�ferhund.
Von vier vor der Halle gelagerten Booten konnte die Feuerwehr drei retten. Au�erdem gelang den Einsatzkr�ften der
Schutz von zwei H�usern - darunter ein Holzwohnhaus, das nur 100 Meter vom Brandort entfernt stand. Die Bewohner,
teilweise hatten sie noch geschlafen, waren von Polizei und Feuerwehr vor�bergehend vorsorglich evakuiert und betreut
worden. Die etwa 1200 Quadratmeter gro�e Winterlagerhalle - eine Stahlkonstruktion mit Trapezprofilblechen - mit
angebauter Vereinsgastst�tte und die circa 40 eingelagerten Boote - Durchschnittswert laut Polizei etwa 50000 Euro
- konnte die Feuerwehr aber trotz Gro�aufgebots nicht retten. Die Stahlkonstruktion und die Bleche seien teilweise
geschmolzen beziehungsweise verbogen in sich zusammengesackt, schilderte Leitender Branddirektor Karl-Heinz Knoor,
Leiter der Berufsfeuerwehr Bremen, was er vor Ort erlebte. Zu den kleinen und mittleren Explosionen, die aus der
Bootshalle zu h�ren waren, erl�uterte er, dass es sich dabei offenbar um explodieren Farbdosen, m�glicherweise aber
auch um Signalmunition gehandelt habe.
Mit vier so genannten Monitoren (Leistung circa 2000 Liter Wasser pro Minute), vier B-Rohren (400 Liter pro Minute)
und drei C-Rohren (150 Liter pro Minute) k�mpften die L�scheinheiten stundenlang gegen die Flammen - unter schwerem
Atemschutz und teilweise auch von der Drehleiter aus. Mit Hilfe eines B- und eines C-Rohres sch�tzten Feuerwehrleute
parallel dazu das gef�hrdete Holzwohnhaus, wobei sie durch eine "Wasserwand" auch ein �berspringen der Flammen auf
die auf der anderen Stra�enseite stehenden B�ume verhinderten. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung setzte die
Berufsfeuerwehr ein Wasserf�rdersystem mit einer Leistung von 5000 Litern pro Minute ein. Um 2.35 Uhr meldete der
Einsatzleiter "Feuer in der Gewalt", "Feuer aus" um vier Uhr. Aber auch gestern waren Einsatzkr�fte noch bis in die
Mittagsstunden hinein im Einsatz, "beregneten" nach den vorangegangenen Aufr�um- und Nachl�scharbeiten die
Brandstelle, um ein Wiederaufflammen zu verhindern.
Die Berufsfeuerwehr war in der Nacht mit den Kr�ften der Feuerwache 5, 6 (Nord), 2, sowie Rettungs-, Einsatzleit- und
Direktionsdienst und Amtsleitung im Einsatz. Unterst�tzt wurde diese Kr�fte von den Freiwilligen Feuerwehren
Grambkermoor, Burgdamm, Blockland, Sch�nebeck, Borgfeld, Lesumbrok, sowie Femmelde- und Versorgungszug. Die Polizei
war mit diversen Streifenwagenbesatzungen vor Ort, unter anderem f�r Absperrungs- und Sicherungsma�nahmen. Au�erdem
war eine Streifenwagenbesatzung auf der nahe gelegenen Autobahn�berf�hrung postiert, um die A27 sofort sperren zu
k�nnen, falls die Rauchschwaden auf die Autobahn ziehen sollte. Das trat aber nicht ein, der Wind trieb die Schwaden
in entgegengesetzte Richtung.
(Quelle: Die Norddeutsche vom 12.11.2005)