Die Presse

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Der Brand - Pressestimmen zum Brand



Verkohlte Schiffe in einem L�schwasser-See
Winterlager des Wassersportvereins "Luv" brannte vollst�ndig nieder / "Kein Mitglied im Verein mehr mit Boot"

Von unserer Mitarbeiterin Anke Mirsch
BREMEN.BURG-GRAMBKE. Die Fassunglosigkeit stand den Schiffseignern und Vereinsmitgliedern ins Gesicht geschrieben. Bei manchen flossen die Tr�nen, andere umarmten sich zum Trost. Ihre s�mtlichen Boote und Jachten wurden Opfer der Flammen. In der Nacht zum Freitag brannten das Winterlager des Wassersportvereins "Luv" und die angrenzende Vereinsgastst�tte an der Grambkermoorer Landstra�e vollst�ndig aus. Die Ursache f�r das Feuer steht bereits fest: Brandstiftung.
Ausgangspunkt f�r das Gro�feuer war ein angez�ndeter Holzstapel vor dem Winterlager. Bevor die Feuerwehr vor Ort eintraf, hatten die Flammen bereits auf die Halle und die etwa 40 darin gelagerten Boote �bergegriffen. Blitzschnell fra� sich das Feuer in die Halle hinein und hinterlie� nichts weiter als ausgegl�hte Schiffsr�mpfe, verzogenen Stahl, verkohlten Kunststoff. Die Decke der Halle st�rzte ein, von den W�nden standen nur noch Bruchst�cke. Zusammen mit dem wei�en L�schschaum bot sich den Feuerwehrm�nnern und Polizeibeamten eine winterlich-bizarr anmutende Landschaft aus Schrott, Ger�mpel und geschw�rzten Schiffsr�mpfen.
"Hier waren s�mtliche Boote des Vereins eingelagert. Es gibt kein Mitglied mehr im Verein, das noch �ber ein Boot verf�gt", schilderte der sichtlich betroffene Blumenthaler Claus Beese. Sein Kaj�tboot wurde ebenso zerst�rt wie die Segeljacht eines Rentnerehepaares aus Gr�pelingen oder die Jacht von Udo Wischhusen. "Da stecken viel Geld und Zeit drin", meinte das Vereinsmitglied aus Burg, "wenn das alles dann in Flammen aufgeht, kann das keine Versicherungssumme ersetzen."
Drei von vier der vor der Halle gelagerten Boote konnten gerettet werden. Auch zwei H�user, eines nicht weiter als 100 Meter vom Brandherd entfernt, blieben von den Flammen verschont. Um ein Wiederaufflammen zu behindern, wurde das Halleninnere noch bis gestern Mittag beregnet. Beinahe wie in b�sartiger Ironie hatte sich in der Mitte des "Schiffsfriedhofs" ein See aus L�schwasser gebildet.
Am Nachmittag begannen die R�umungsarbeiten. Die meisten Schiffseigner hatten zu diesem Zeitpunkt bereits den Brandort verlassen.

Oliver Sablinski vom betroffenen Wassersportverein "Luv" und sein Freund Peter Happe harrten noch am Tr�mmerfeld aus. Erst vor drei Monaten hatte sich Sablinski das Motorboot gekauft. "Ich hab mit kleinen Booten angefangen und dann wurden sie immer gr��er. Das war jetzt das Ende. Nun fangen wir wieder klein von vorne an",schilderte der Findorffer, der seit seinem 15. Lebensjahr Boot f�hrt und sp�ter gerne mit Frau und Tochter auf der Nord- und Ostsee herumschipperte.Durch den errichtenen Bauzaun konnte Sablinski verfolgen, wie der Kran ein Schiffswrack nach dem anderen aus der niedergebrannten Halle zerrte. Als der Kran schlie�lich sein Schiff erfasste, schloss der 39-J�hrige f�r einen Moment die Augen. "Ohje", murmelte er, dann h�rte man es laut rumsen - das Motorboot, das war einmal. Trotz allem: Andere w�rde der Verlust noch schlimmer treffen, so Sablinski: "Wir haben viele Rentner im Verein. F�r die war das alles. Die werden sich wohl nichts Neues mehr anschaffen."
(Quelle: Weser Kurier vom 12.11.2005)




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Hier verbrennen M�nner-Tr�ume
40 Segelboote geschmolzen, 3 Mio. Schaden

Von Alexander Mertens
Der Bremer Nachthimmel an der Lesum gl�ht feuerrot. Im Minutentakt ersch�ttern heftige Explosionen die Erde, Stichflammen schie�en in die H�he.
In der Nacht zu gestern ging f�r 40 Bootsbesitzer ihr Lebenstraum in Flammen auf. Gegen Mitternacht meldeten Anrufer bei der Feuerwehr einen Brand in der Bootshalle Wasserhorst (Burg-Grambke). Einsatzkr�fte von drei Bremer Feuerwachen , sechs Freiwillige Feurerwehren und der Rettungsdienst r�ckten aus. Als die rund 100 Helfer eintrafen, stand die 1200 Quadratmeter gro�e Bootshalle schon lichterloh in Flammen.
Stundenlang k�mpften die Feuerwehrleute gegen die Flammenh�lle an. Aber erst um 4 Uhr morgens hatten die M�nner den Brand gel�scht. Die Nachl�scharbeiten dauerten sogar noch bis in den Vormittag.
40 schmucke Segel- und Motoryachten (die teuerste 125000 Euro), die schon f�r den Winter eingelagert waren wurden dabei total zerst�rt. Alle Holzaufbauten verbrannten, Plastikteile schmolzen, �brig blieben nur Metallklumpen.
Viele schockierte Bootsbesitzer kamen zur Ungl�cksstelle. Gerald Br�ning, Vorsitzender des Bootsvereines "WV Luv" fassungslos:"Ich bin ersch�ttert. Das ist ein unersetzlicher Schaden. Hier wurde die Arbeit von Jahren vernichtet."
Die Feuerwehr sch�tzt den Sachden auf drei Millionen Euro. Die Kripo ermittelt wegen Brandstiftung. Die gemeinen T�ter haben m�glicherweise einen Holzstapel in der Halle angez�ndet.


(Quelle: Bild vom 12.11.2005)


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Feuer zerst�rte Winterlager mit 40 Booten
Polizei ermittelt wegen Brandstiftung / Mindestens drei Millionen Euro Schaden / Feuerwehr rettet Holzwohnhaus

Von unserem Redakteur Hans-Hermann Boeken
BURG-GRAMBKE. Eine Tr�mmerlandschaft aus verbogenem Stahl, geschmolzenen Blechen, ausgegl�hten und ausgebrannten Booten. Mehr ist nicht geblieben von dem Winterlager des Wassersportvereins LUV, den eingelagerten circa 40 Booten und der angebauten Vereinsgastst�tte. Ein Gro�feuer, das etwa drei Millionen Euro Schaden anrichtete, hat Freitagnacht alles vernichtet. Ursache: Brandstiftung. Das Feuer griff von einem vor der Halle in Brand gesteckten Holzstapel auf das Geb�ude �ber. Laut Augenzeugen, hatte bei Eintreffen der um 23.50 Uhr alarmierten Polizei an der Grambkermoorer Landstra�e 80/81 ein Holzstapel vor dem Winterlager gebrannt.
Noch bevor die Feuerwehr eintraf, seien die Flammen auf das Geb�ude �bergesprungen. Der Brand habe sich dann blitzschnell an den Au�enw�nden hoch- und in die Halle hinein gefressen. Als die Feuerwehr eintraf, so die Aussagen, habe die Halle bereits in voller Ausdehnung gebrannt. Die Brandermittler der Kripo, die gestern Vormittag kurz zu ersten Ermittlungen vor Ort waren, schlie�en einen technischen Defekt als Brandursache aus. Zudem best�tigten sie, dass der Brand nicht in der Bootslagerhalle ausgebrochen sei und sie wegen Verdachts der Brandstiftung ermitteln. Bei ihren Untersuchungen begleitete sie auch ein als Brandmittelsp�rhund ausgebildeter Sch�ferhund.
Von vier vor der Halle gelagerten Booten konnte die Feuerwehr drei retten. Au�erdem gelang den Einsatzkr�ften der Schutz von zwei H�usern - darunter ein Holzwohnhaus, das nur 100 Meter vom Brandort entfernt stand. Die Bewohner, teilweise hatten sie noch geschlafen, waren von Polizei und Feuerwehr vor�bergehend vorsorglich evakuiert und betreut worden. Die etwa 1200 Quadratmeter gro�e Winterlagerhalle - eine Stahlkonstruktion mit Trapezprofilblechen - mit angebauter Vereinsgastst�tte und die circa 40 eingelagerten Boote - Durchschnittswert laut Polizei etwa 50000 Euro - konnte die Feuerwehr aber trotz Gro�aufgebots nicht retten. Die Stahlkonstruktion und die Bleche seien teilweise geschmolzen beziehungsweise verbogen in sich zusammengesackt, schilderte Leitender Branddirektor Karl-Heinz Knoor, Leiter der Berufsfeuerwehr Bremen, was er vor Ort erlebte. Zu den kleinen und mittleren Explosionen, die aus der Bootshalle zu h�ren waren, erl�uterte er, dass es sich dabei offenbar um explodieren Farbdosen, m�glicherweise aber auch um Signalmunition gehandelt habe.
Mit vier so genannten Monitoren (Leistung circa 2000 Liter Wasser pro Minute), vier B-Rohren (400 Liter pro Minute) und drei C-Rohren (150 Liter pro Minute) k�mpften die L�scheinheiten stundenlang gegen die Flammen - unter schwerem Atemschutz und teilweise auch von der Drehleiter aus. Mit Hilfe eines B- und eines C-Rohres sch�tzten Feuerwehrleute parallel dazu das gef�hrdete Holzwohnhaus, wobei sie durch eine "Wasserwand" auch ein �berspringen der Flammen auf die auf der anderen Stra�enseite stehenden B�ume verhinderten. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung setzte die Berufsfeuerwehr ein Wasserf�rdersystem mit einer Leistung von 5000 Litern pro Minute ein. Um 2.35 Uhr meldete der Einsatzleiter "Feuer in der Gewalt", "Feuer aus" um vier Uhr. Aber auch gestern waren Einsatzkr�fte noch bis in die Mittagsstunden hinein im Einsatz, "beregneten" nach den vorangegangenen Aufr�um- und Nachl�scharbeiten die Brandstelle, um ein Wiederaufflammen zu verhindern.
Die Berufsfeuerwehr war in der Nacht mit den Kr�ften der Feuerwache 5, 6 (Nord), 2, sowie Rettungs-, Einsatzleit- und Direktionsdienst und Amtsleitung im Einsatz. Unterst�tzt wurde diese Kr�fte von den Freiwilligen Feuerwehren Grambkermoor, Burgdamm, Blockland, Sch�nebeck, Borgfeld, Lesumbrok, sowie Femmelde- und Versorgungszug. Die Polizei war mit diversen Streifenwagenbesatzungen vor Ort, unter anderem f�r Absperrungs- und Sicherungsma�nahmen. Au�erdem war eine Streifenwagenbesatzung auf der nahe gelegenen Autobahn�berf�hrung postiert, um die A27 sofort sperren zu k�nnen, falls die Rauchschwaden auf die Autobahn ziehen sollte. Das trat aber nicht ein, der Wind trieb die Schwaden in entgegengesetzte Richtung.
(Quelle: Die Norddeutsche vom 12.11.2005)


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"Jetzt ist erstmal alles wieder auf Null"
Gro�e Betroffenheit unter den Schiffseignern / Mitglieder des WSV LUV ohne Boote / �ltere Vereinsangeh�rige trifft es besonders hart

Von unserer Mitarbeiterin Anke Mirsch
BURG-GRAMBKE. Oben auf der Autobahn rauschen die Autos, als w�re nichts gewesen. Nur wenige Hundert Meter von der Autobahnb�schung entfernt ist nichts mehr wie es einmal war. Statt auf stattliche Yachten f�llt der Blick auf verkohlte Schiffsleichen. Wo eigentlich Dach und W�nde der Schiffshalle des Wassersportvereins LUV sein sollten, klaffen gro�e L�cken. Vom L�schwasser hat sich ein See auf dem Hallenboden gebildet, aus manchen der ausgl�hten Schiffe steigen noch schwelende D�mpfe empor. An einer geschw�rzten Yacht lehnt noch eine Leiter, als w�rde sie zum Einsteigen einladen...
Ersch�tterung, Verzweiflung, konsternierte Gesichter und Tr�nen. Jene Schiffseigner, die es zeitlich irgendwie einrichten konnten, fanden sich gestern Morgen am ausgebrannten Winterlager des Vereins ein. Weiter als bis vor das Flatterband, das Polizei und Feuerwehr vor den Brandort gespannt hatten, durfte die Menschentraube jedoch nicht. Doch allein der Blick auf das v�llig zerst�rte Geb�ude reichte aus, um das Ausma� der Lage begreiflich zu machen.
"Hier waren die gesamten Boote des Vereins eingelagert. Es ist kein Mitglied mehr im Verein, der noch ein Boot hat", sagte Claus Beese sichtlich ersch�ttert. Beese, der im Wassersportverein LUV die Homepage betreut, verlor in den Flammen ein siebeneinhalb Meter langes Kaj�tboot. Elf Jahre lang war er mit dem Boot unterwegs gewesen. Auf seinen Schiffstouren hat er so manche Anekdote schriftlich festgehalten. "Jetzt ist es f�r mich erstmal vorbei mit dem B�cher schreiben", sagt der Blumenthaler. "Jetzt muss ich aus meinen Erinnerungen zehren." Nach einer kurzen Pause sagt er noch: "Das ist schon hart."
Getroffen hat es auch die zehn Meter lange Segelyacht von Udo Wischhusen aus Burg. "Segeln ist unser Hobby. Da steckt man viel Geld und Zeit rein", erz�hlt das Vereinsmitglied betroffen. Wie ein Haus sei so eine Yacht, schildert Wischhusen. "Anfangs wie von der Stange, aber nachher hat man ja seine eigenen Sachen drin. Wenn das dann in Flammen aufgeht, dann kann das keine Versicherungssumme bezahlen." Er selbst will sich wohl wieder ein Boot anschaffen, sagt er. Anders, glaubt Wischhusen, sieht es bei den vielen �lteren Vereinsmitgliedern aus. "Die werden nicht wieder anfangen. F�r die ist es gelaufen."
Ein �lteres Ehepaar aus Gr�pelingen, das namentlich nicht genannt werden will, hat seine Segelyacht im Winterlager verloren. Beide Gesichter schauen ungl�ubig auf die Szenerie aus Schl�uchen, L�schschaum, Einsatzwagen und verbogenem Stahl. "Machen Sie mal 40 Jahre Wassersport weg", sagt die Frau und nickt. Geh�rt von dem Brand haben die beiden aus dem Radio. "Da kriegt man ja einen Schlag", sagt der Mann. Zumindest finanziell haben die Vereinsmitglieder wohl noch Gl�ck gehabt, vermutet Claus Beese. "Bei uns war eigentlich Pflicht, brandversichert zu sein", sagt er. Eine Vermutung, was den Brand ausgel�st haben k�nnte, mag der "Webmaster des Vereins" nicht geben. "Normalerweise ist es so, dass in der Nacht der Strom ausgestellt ist. Also Kurzschluss scheidet aus." Vors�tzlicher Brand? Beese zuckt mit den Schultern. "Vor ein paar Jahren hatten wir schon mal eine versuchte Brandstiftung." Die Frage, wie es im Verein weitergehen soll, ist zu dieser fr�hen Vormittagsstunde noch v�llig unklar. Nur eines wei� Claus Beese. "Jetzt ist erstmal wieder alles auf Null. Das ist ein kompletter Neuanfang."
(Quelle: Die Norddeutsche/Lokal vom 12.11.2005)