Die Presse |
Sportschipper Juni 2010: |
![]() |
![]() |
Die Norddeutsche vom 25.02.2008:
![]() |
Weser Report vom 22.07.2007: |
von Regina Drieling |
![]() Der Blumenthaler Autor Claus Beese mit seinem dritten Buch "Voll voraus, DODI!" - Foto: Drieling |
Die Norddeutsche vom 09.09.2006: |
Von unserer Mitarbeiterin Anke Mirsch |
![]() Schatzmeister Herbert Kunkel und der Vorsitzende G�nter Renzelmann vom Wassersportverein Luv sehen der Zukunft des Vereins optimistisch entgegen. AM.FOTOS: MIRSCH |
![]() Das Ger�st der Halle steht. In wenigen Wochen soll die Halle komplett fertig sein. Dann k�nnen die Mitglieder mit dem Einlagern der Schiffe beginnen. AM |
Grohn - Nachdem der Wassersportverein Luv im November 2005 nach
einem Gro�brand fast alle Motor- und Segelboote verloren hat, erscheint der Name "Phoenix" f�r das erste neue Boot,
das vor kurzem getauft wurde, mehr als passend. Bereits wenige Wochen nach der Katastrophe schenkte der
Wassersportverein Woltmershausen {WVWO) den zu Schaden gekommenen Freunden ein Boot, das jetzt an dem zweiten
Standort des Vereins, in Grohn, seinen offiziellen Namen erhielt. |
|
Wie Ph�nix aus der Asche soll es der Jugend ein
weiteres Training erm�glichen. F�r den Spenderverein sprach Helmut Obst: "Wir wollen mit diesem Boot f�r die Jugend
ein Zeichen setzen und unserer Hoffnung Ausdruck geben, da� ein Neuanfang immer m�glich ist, wenn man den Mut dazu
hat." Luv-Vereinsvorsitzender G�nter Renzelmann dankte im Namen seiner Mitglieder noch einmal dem WVWO. Dann war die Jugend bei der Taufe am Zug. Dabei landete der Sekt im Boot, statt im Au�enbereich des T�uflings. Der wichtige Spruch, da� man dem Boot immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel w�nscht, durfte nicht fehlen. Die Organisation Wassersportverein Luv, im Jahr 1924 gegr�ndet, hat zur Zeit 60 Mitglieder, von denen 40 ein Boot besitzen. Bis auf wenige Vereinsmitglieder, die nach dem Brand diesen Sport aufgegeben haben, sind die Meisten bereits wieder im Besitz eines neuen Bootes. Auch das vernichtete Vereinshaus und Winterlager in Wasserhorst sehen einem Wiederaufbau zielstrebig entgegen, berichtete Renzelmann. KZI |
![]() Mit der "Ph�nix", einem Geschenk des Wassersportvereins Woltmershausen, bekommt der Verein "Luv" ein neues Boot. Foto KZI |
Das BLV Wochenzeitung vom 12.04.2006: Grambke - Wie geht es weiter bei dem im November total
abgebrannten Wassersportverein Luv aus Bremen? Kollaps oder Neubeginn?- Nach dem katastrophalen Brand, dessen Verursacher noch nicht gefasst wurde und bei dem alle Mitglieder ihre Boote verloren hatten, war eine Zeit lang nicht abzusehen, wie sich die Zukunft entwickeln w�rde. Die im Verein verbliebenen Mitglieder wollen um jeden Preis weitermachen. Nicht zUletzt durch die erst k�rzlich erstellte Internetseite hatte der Verein eine virtuelle Plattform, die er auch als Sprachrohr nach au�en zu nutzen wusste. K�rzlich trafen sich die Luver zu ihrer Jahreshauptversammlung, dankbar dar�ber, da� die Sportfreunde von "Munte II" ihnen wieder einmal gastfreundliches Asyl in ihrem Vereinsheim gew�hrten. Das Vorstandsteam um G�nter Renzelmann hatte eine gewaltige Menge an Arbeit zu bew�ltigen, und so war es kein Wunder, dass es auch in G�nze von der Versammlung entlastet und wiedergew�hlt wurde. Der Vorstand wurde um einen Posten erweitert, denn Claus Beese wurde zum Webmaster f�r den Verein bestellt. ErfreUlich war, dass von den Mitgliedern bereits mehr als zehn Boote neu angeschafft worden sind. Mit gro�er Freude wurde eine Spende des Verein Wassersport Lesum e. V angenommen, die ein Vereinsfreund zu Beginn der Versammlung dem Vorstand �berreichte. Der Betrag wird zusammen mit den anderen Spenden den schwierigen Neustart ein wenig erleichtern. Sorgen macht der als sicher anzunehmende Bodenaustausch des stellenweise mit Diesel verunreinigten Bodens. Der Umfang und die Kosten f�r diese Arbeiten stehen noch nicht fest. CB |
Die Norddeutsche vom 25.03.2006: |
Von unserer Mitarbeiterin Anke Mirsch |
![]() Eleonore Mehring und Uwe Segger mit altem und neuem Schiff. Foto Mirsch |
Ende April soll das Boot in den Grohner
Yachthafen �berf�hrt werden. Dann warten die zwei nur noch darauf, "dass es w�rmer wird" und sie endlich die Leinen
los machen k�nnen. "Das ist wie Urlaub", schw�rmt Uwe Segger. Bis dahin muss das Paar mit einem Foto von der
Neuanschaffung vorlieb nehmen. Vollst�ndig ersetzen wird es das alte Boot wohl nie. "Da haften viele Erinnerungen
dran", seufzt Eleonore Mehring. "Die sind jetzt verbrannt." |
Bremer Anzeiger vom 08.03.2006: |
Von unserem Mitarbeiter Marcus Lorenczat |
|
So wurde inzwischen auch ein gebrauchter Trecker gekauft, um dessen schnelle Instandsetzung sich
Rudi Dix k�mmert. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit, denn bereits am 25. M�rz wird dieser bei den Arbeitsdiensten an
den Stegen ben�tigt. Sorgen macht der als sicher anzunehmende Bodenaustausch des stellenweise mit Diesel
verunreinigten Untergrunds. Der Umfang und die Kosten f�r diese Arbeiten stehen noch nicht fest, m�ssen aber wohl als
betr�chtlich angesehen werden. |
![]() Eine Menge Arbeit hat der gesamte Vorstand geleistet. Kassenwart Herbert Kunkel, 1. Vorsitzender G�nther Renzelmann, 2. Vorsitzender Gerald Br�ning und Schriftf�hrerin Susanne Br�ning (v.I.) wurden von den Mitgliedern entlastet und wieder gew�hlt. Foto: Beese |
![]() ![]() |
�ber 80 Jahre existiert der Bremer Verein Luv.
Vier Stunden nur braucht es, ihn zu zerst�ren. |
|
Noch Tage danach liegt bei�ender Geruch �ber dem
Tatort. Das meiste ist bis zur Unkenntlichkeit verschmolzen, verkohlt, verbrannt. Ein unf�rmiges Ensemble in
stinkendem Schwarzgrau. Nur an manchen Exponaten dieser makabren Schau l�sst sich noch vage erkennen, dass sie einmal
Yachten waren. Bei denen aus GFK ist es unm�glich zu sagen, wo das eine anfing und das andere aufh�rte. Wo einmal
eine Pantry war, liegt lediglich verbogenes Besteck, von einstigen Maschinenr�umen blieb nicht mehr als ein verru�ter
Motorblock, die vormalige Funktion vieler Werkzeug�berbleibsel ist kaum zu ahnen. Irgendwo in den Tr�mmern zwischen
den gut drei Meter hohen Stahlgerippen, die einmal das Dach hielten, findet sich Wie durch ein Wunder ein unversehrter
Sektkorken. Er war bei der Taufe der "Marie Blanche" 1996 in der Bilge deponiert worden - als Gl�cksbringer. |
![]() |
Rudolf Dix vor dem ausgebrannten Stahlrumpf seiner Wibo ..Samoa 4". �ber 22 Jahre ist er mit ihr �ber die Ostsee gesegelt. ![]() |
So wie Rudolf Dix geht es vielen. Die
Luv-Mitglieder bezeichnen ihren Club als "Arbeiterverein", weil "alle ganz viel selbst gemacht" haben, wie G�nter
Renzelmann erz�hlt. Der 60-j�hrige mit den kr�ftigen H�nden und dem direkten Blick ist technischer Angestellter bei
Mercedes und seit sechs Jahren Erster Vorsitzender. "Bei uns im Verein hilft jeder jedem. Der eine kann tischlern,
der n�chste Leitungen verlegen, der andere �ber Kopf schwei�en. Fritz Wahls, die gute Seele von Luv, fuhr mit dem
Moped so zuverl�ssig zum Clubhaus wie andere zur Arbeit. Er hat die Stege �berholt und die ganzen Holzarbeiten im
Clubhaus gemacht. Deshalb hie� es bei uns auch "Fidi's Inn" . Davon ist so viel geblieben wie vom Schiff des Chefs:
nichts. Auch wer einfach nur ein bisschen plaudern wollte, traf sich beim zweiw�chentlichen Kl�nabend im Vereinshaus.
"Wir haben es auch an Freunde der Mitglieder verliehen", sagt Renzelmann. "Am 11. November wollte ein junges Paar
dort Hochzeit feiern. Sie hatten schon alles vorbereitet: die Tische gedeckt, die Musikanlage aufgestellt und den
Raum geschm�ckt. Es war alles fertig. Als die Braut dann an dem Morgen erfuhr, dass all das abgebrannt ist, fiel sie
in Ohnmacht." |
![]() |
Wir machen weiter. Was sonst? Wenn man �ber 40 Jahre dabei
ist, kann man nicht einfach aufh�ren! |
Gerald Br�ning traf der Schock besonders hart.
Seinen 9,60 Meter langen Wattenkreuzer "Chamall" hat der gelernte Schiffbauer selbst entworfen und innerhalb von drei
Jahren fertig gestellt. Fast 20 Jahre ist der 46-J�hrige mit ihm gesegelt. An jenem schwarzen Freitag erfuhr er nicht
nur, dass sein Boot abgebrannt war. "Ich bekam den freudigen Anruf, dass ich mit der 'Chamall' den ersten Preis bei
der Weser-Herbst-Regatta gewonnen hatte. Den hab' ich aber nicht abgeholt." Jetzt ist nur noch der ausgebrannte
Stahlrumpf �brig - darin finden sich die Reste vom Herd, zwei Fahrradreifen, ein verbeulter Topf und die Ankerkette.
�ber den Wrackteilen liegt ein schmieriger Film aus Ru�. Gerald Br�ning, der so zupackend und athletisch wirkt,
verzieht traurig den Mund. "Ich hatte eine dicke Mappe �ber die gesamte Konstruktion und den Bau der ,Chamall'. Die
war leider an Bord." Als Zweiter Vorsitzender ist der Schlosser seit dem Feuer im Dauerstress. Mit G�nter Renzelmann
muss er sich um die organisatorischen Fragen k�mmern. Wer zahlt die Entsorgung der einzelnen Schiffswracks, der
Eigner oder die Versicherung? Die Policen sind unterschiedlich. Hinzu kommt: Die Wrackteile lassen sich kaum noch
trennen. Wer kann bei den Resten der Kunststoffboote noch sagen, was zu welchem geh�rte? Die Identifizierung ist umso
schwieriger, als die Feuerwehr f�r die L�scharbeiten die �berreste der Halle und der Boote mit Baggern verschieben
musste. |
![]() |
Von dem Wattenkreuzer "Chamall" ist nur noch der Stahlrumpf �brig - und der verkohlte Werkzeugkoffer. Gerald und Susanne Br�ning bleiben blo� die Erinnerungen. ![]() |
Aufmunternde Worte von allen Seiten hat auch
Claus Beese erhalten. Der 50-J�hrige ist Kundenberater und verantwortlich f�r den jungen Internetauftritt des Vereins
(www.luv-bremen.de). "Die Seite gibt es erst seit April. Damals wollte ich 2005 gern �ber 1000 Besucher haben, die
unsere Adresse anklicken", sagt er und seufzt. "Wegen des Feuers sind es jetzt schon mehr als 5000." Luv kommt die
virtuelle Plattform in seiner Notsituation enorm zugute. Wassersportler aus ganz Deutschland haben E-Mails mit
Beileidsbekundungen und Hilfsangeboten geschrieben. Andere Clubs aus der Umgebung boten spontan ihre Unterst�tzung an
indem sie beispielsweise die "Luver" einluden, in ihrem Vereinshaus die n�chsten Sitzungen abzuhalten. Ein reger
Austausch um Fragen zur Versicherung entstand, der in verschiedene Foren weitergetragen wurde. F�r Claus Beese ist
das sch�n und grausam zugleich. "Wir freuen uns nat�rlich �ber die vielen Kondolenzschreiben und sind sehr dankbar
f�r die angebotene Hilfe. Aber als ich am 11. November die Fotos unserer brennenden Boote ins Netz gestellt habe und
schrieb, was passiert ist, musste ich einige Male heftig schlucken." |
![]() |
Antje und Udo Wischhusen stehen mit Sohn Ole vor den Tr�mmern ihrer Mistral 33 "Marie Blanche". ![]() |
Aber: Geht das? Halle, Vereinshaus, Schiffe -
alles neu? Es w�rde Jahre dauern. Und ob gen�gend Geld da ist, wird sich erst noch zeigen. Bei einigen deckt die
Versicherungssumme nicht den Wert, den ihr Schiff hatte. Au�erdem: Viele Mitglieder im Verein sind Rentner, so
mancher f�ngt nicht noch einmal neu mit dem Segeln an. Klaus Timme zum Beispiel. Sein Alter von 71 Jahren ist f�r
ihn zwar kein Grund, nicht mehr hinauszufahren. Schlie�lich war er gerade mal "elf Monate alt, als ich das erste Mal
mit meinen Eltern gesegelt bin. Mein Vater war auch schon hier im Verein." Aber nun ist Schluss mit dem Segeln,
obwohl es "ein, zwei Jahre mindestens noch gehen w�rde". Spricht's und lacht spitzb�bisch. "Meine ,Klabautermann'
h�tte ich danach zum Motorboot umr�sten k�nnen - jetzt habe ich mir allerdings gleich eines gekauft." Freunde hatten
dem Rentner sogar vorgeschlagen, sich stattdessen einen Wohnwagen zuzulegen. Das sei doch auch sch�n zum Verreisen.
"Ich mit 'nem Wohnmobil?", sagt Timme kopfsch�ttelnd. "Und dann stehe ich da am Kanal und winke den Schiffen
hinterher? Nee. Ohne Wasser geht das nicht." Seine Freunde sehen das genauso und improvisieren f�r ihren Sommert�rn.
Priorit�t hat aber erst einmal der Wiederaufbau. "Spa� macht das jetzt nat�rlich nicht. Aber was sollen wir denn
sonst machen?", fragt Vereinsboss G�nter Renzelmann. Er macht eine Pause und blickt ins Leere. "F�r mich ist eine
Welt zusammengebrochen. Aber ich kann doch jetzt nicht sagen: Ich mag nicht mehr. Wenn man �ber 40 Jahre dabei ist,
kann man doch nicht einfach aufh�ren." |