Die Presse

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Sportschipper Juni 2010:
Vereinen drohen massive Einschr�nkungen
Naturschutz: Dreigeteilte Befahrensbestimmungen an der Hamme

Auch unter Motorbootfahrern finden sich viele Naturliebhaber. Diese sind entt�uscht. Denn nun ist es amtlich: Die freie Fahrt mit Motorbooten auf der Hamme wird eingeschr�nkt bzw. ganz untersagt. Eigentlich sollte die neue Verordnung schon in diesem Jahr in Kraft treten. F�r einige Details der Verordnung gibt es aber noch Kl�rungsbedarf. Johannes Kleine-B�ning vom Planungsamt des Landkreises Osterholz sagt voraus: � Im n�chsten Jahr wird der Fluss f�r alle ,ausw�rtigen Motorboote' ab Tietjens H�tte in Richtung Teufelsmoor gesperrt."

(FOTO)Hier, bei Tietjens H�tte, wird k�nftig f�r viele Motorbootfahrer Endstation sein.
(FOTO)Geruhsame Bootsfahrten wie auf diesem Abschnitt der Hamme werden k�nftig nur begrenzt m�glich sein. (Fotos: Deutsch)

Bereits seit 1995 treibt der Landkreis Osterholz ein ambitioniertes Naturschutzprojekt voran. Auf einer fast 30 Quadratkilometer gro�en Fl�che wurde die untere Hammeniederungzwischen OsterholzScharmbeck, Worpswede und Ritterhude renaturiert. Daf�r wurden rund 17 Millionen Euro aufgewendet. Der n�chste Schritt ist die Unterstellung des gesamten Gebietes unter Naturschutz, vollzogen in sp�testens zwei Jahren.
Nach Aussagen der Naturschutzbeh�rden des Landkreises ist auf Grund der Gesetzeslage der Wassersport in einem Naturschutzgebiet grunds�tzlich nur eingeschr�nkt zu erm�glichen. Und weiter: �Eigentlich gar nicht zul�ssig ist das Befahren der schiffbaren Gew�sser in diesem Gebiet mit motorgetriebenen Wasserfahrzeugen." Es ist klar, dass eine derartig radikale Umsetzung des Naturschutzgesetzes eine unzumutbare H�rte und m�glicherweise gar das Ende f�r die an der Hamme ans�ssigen Wassersportvereine bedeuten w�rde. Der Landkreis Osterholz suchte nach einem Kompromiss , der allerdings der Zustimmung des Bundesumweltministeriums bedurfte.
Der gefundene Kompromiss besteht im wesentlichen in der Einteilung der Hamme in drei Abschnitte. Von der Ritterhuder Schleuse bis Tietjens H�tte darf sie auch zuk�nftig von Kanuten, Seglern und Motorbootfahrern befahren werden, und zwar nicht nur von denen, deren Vereine an der Hamme ans�ssig sind. Begr�ndet wird dies mit der Erreichbarkeit des Hafens von Osterholz-Scharmbeck.
Der zweite Flussabschnitt zwischen Tietjens H�tte und Neu Helgoland wird ab 2011 f�r diejenigen Motorboote gesperrt, die nicht als Hamme-Lieger registriert sind. Nicht betroffen von dem Fahrverbot: das Fahrgastschiff �Alma" (fr�her �Sansibar") auf der Strecke zwischen Vegesack und Worpswede und die bekannten Torfk�hne aus Bremen. Auf die Vereine an der Hamme kommen erhebliche Einschr�nkungen zu. Die Zahl ihrer motorgetriebenen Wasserfahrzeuge wird auf dem aktuellen Stand festgeschrieben. Der Segelclub Hamme darf 120, der Wassersportverein Ritterhude 60, der Eisenbahnersportverein 40, der Verein Ritterhuder Uhlen 45 und die Wassersportgemeinschaft Worpswede h�chstens 30 Motorboote ins Wasser bringen. Das gilt auch nur f�r Boote bis zur L�nge von zehn Metern. Das Befahren mit Booten �ber zehn Meter ist verboten.
Der dritte Hamme-Abschnitt bezeichnet die Strecke zwischen Neu Helgoland und Teufelsmoorstrasse. Zum Befahren dieser Strecke bedarf es k�nftig einer ausdr�cklichen Erlaubnis zum Festmachen an den Anlegern der Campingpl�tze Teufelsmoor und Viehspecken. Abgerundet wird das Ganze durch ein Nachtfahrverbot oberhalb von Tietjens H�tte von 23 bis 6 Uhr. Grund daf�r: Der nachtaktive Fischotter soll nicht verschreckt werden.
Durch das Naturschutzprojekt soll langfristig ein Feuchtgebiet mit zahlreichen gef�hrdeten Pflanzen- und Tierarten gesichert werden. Die Beh�rden stufen den jetzt bekannt gegebenen Kompromiss als �vertretbar" ein und verweisen auf den Bundesgesetzgeber, der nun einmal verlange, zumindest den individuellen Motorbootverkehr deutlich einzuschr�nken.

Der Sportschipper sprach mit Claus Beese, Mitglied im Wassersportverein Luv. Beese ist vielen Lesern auch bekannt als Autor einer ganzen Reihe von humorvollen B�chern zum Thema �Wassersport". Er sagt: �Wieder ein Beispiel daf�r, wie der Mensch aus einem Naturgebiet ausgeschlossen werden soll, das hei�t, dringend ben�tigte Naherholungsgebiete werden dem, der sie nutzen m�chte, versperrt."
Interessanterweise war Claus Beese 1998 bei einem Ideenwettbewerb f�r seine Idee �Reaktivierung des Hamme-Oste-Kanals f�r Wassersport und Tourismus" in der Lokalpresse ausgezeichnet worden. Die Jury vergab den Preis an seine Projektidee, weil sie in diesem Bereich eine deutliche Attraktivit�tssteigerung der Region f�r m�glich hielt, ohne dass die Umsetzung des Naturschutzprojekts in der Hammeniederung in Frage gestellt w�rde.
�Man muss ganz deutlich sagen, dass es sich bei den auf der Hamme fahrenden Booten ja nicht um Luxusyachten oder Rennboote handelt. Daf�r ist das Gew�sser �berhaupt nicht geeignet. Es sind in den meisten F�llen relativ langsam fahrende Boote, mit denen Familien Flusswandern betreiben und dabei das Naturerlebnis genie�en wollen", f�hrt Beese mit einem sorgenvollen Blick auf die Zukunft der Wassersportvereine und ihre Mitglieder in diesem Gebiet fort. (wd)


Weser Report vom 05.03.2008:



Sportschipper M�rz 2008:



Die Norddeutsche vom 25.02.2008:



Weser Report vom 22.07.2007:
Wassersport zum Schmunzeln
Blumenthaler stellt sein drittes Buch vor "Voll voraus,Dodi!" / Anekdoten aus dem Leben

von Regina Drieling
Blumenthal. Nicht nur Skipper soll das neue Werk von Claus Beese zum Schmunzeln bringen. In seinem dritten Buch ,,Voll voraus, Dodi!� beschreibt der Autor lustige Begebenheiten auf dem Wasser. Claus Beese hat sich dem Wassersport verschrieben. �ber das Angeln kam er zum Bootfahren auf der Weser. Und schon als Jugendlicher machte er das Fahrwasser der Unterweser mit Schlauchbooten und sp�ter einem leicht motorisierten h�lzernen Ruderboot unsicher. Unter anderem diese Erfahrungen hat der Blumenthaler in sein drittes Buch ,,Voll voraus, Dodi!� einflie�en lassen.
Die Lekt�re soll nicht nur eingefleischte Skipper, sondern auch alle anderen zum Schmunzeln bringen. Denn der Urlaub mit Motorboot Dodi ist f�r Autor Claus Beese ,,eines der letzten gro�en Abenteuer�. Schlie�lich befuhr die Familie des Autors mit Dodi, einem 7,5 Meter langen Kajutboot, ausgestattet mit Vorder- und Achterkaj�te und einem 84 PS-Diesel, die norddeutschen Gew�sser zwischen Holland und der d�nischen Ostsee.
Mit der Dodi erlebte Familie Beese derart viele am�sante Begebenheiten, dass der Freizeitskipper Claus beschloss, diese in Buchform aufzuschreiben.
,,Im Wassersport wimmelt es von herrlich verr�ckten Charakteren, Eigenbr�dlern und Individualisten, die einem all die phantastischen Vorlagen f�r die Geschichten liefern!� wei� Autor Claus Beese und schreibt daher am liebsten �ber die heitere Seite seines Hobbys. Auch f�r den Nachwuchs stellten die Abenteuer von Dodi und ihrer Crew ein anschauliches Beispiel dar, wie man Wassersport zwar ernsthaft betreiben kann, aber seine �berwiegend am�santen Seiten genie�en soIlte, erkl�rt der Blumenthaler. Der Buchautor freut sich schon auf die Zeit nach der sommerlichen Boots-Saison, denn dann beginnt f�r ihn die gem�tliche Zeit im Wassersport, in der er auch gem in Vereinen Lesungen h�lt. Au�erdem schreibt er derzeit schon an seinem neuen Buch.
Zurzeit sitzt der Skipper allerdings noch auf dem Trockenen, denn sein Boot ,,Dodi� verbrannte wie rund 40 andere Wasserfahrzeuge 2005 bei dem Gro�brand einer Lagerhalle des Wassersportvereins LUV an der Lesum. Und Ersatz f�r Dodi wird derzeit noch gesucht.
Das Schmunzelbuch ,,Voll voraus, Dodi! - Neue Abenteuer von der Waterkant� von Claus Beese ist im Mohland Verlag, Goldebek in Schleswig-Holstein, erschienen und kostet 10 Euro. N�heres unter www.c!aus-beese.de


Der Blumenthaler Autor Claus Beese
mit seinem dritten Buch "Voll voraus, DODI!" - Foto: Drieling

Die Norddeutsche vom 09.09.2006:
Gelungene Taufe mit Korn und Spruch
Wassersportverein Luv feiert Richtfest der neuen Halle

Von unserer Mitarbeiterin Anke Mirsch
WASSERHORST. Beim Wassersportverein Luv geht's voran. Nachdem das alte Winterlager in einem verheerenden Brand im November 2005 bis auf das Fundament abgebrannt war, nimmt nun die neue Halle best�ndig Formen an. Das Ger�st der Stahlkonstruktion steht bereits. Wenn alles so weiterl�uft wie geplant, dann sind laut Sch�tzung des ersten vorsitzenden G�nter Renzelmann die Bauma�nahmen f�r die Halle in zwei Wochen abgeschlossen.
Die Fertigstellung der Stahlkonstruktion nahmen die Mitglieder vom Wassersportverein nun zum Anlass, um ein vereinsinternes Richtfest zu feiern. Und dass, obwohl dieses bei solch einer Halle eigentlich gar nicht �blich sei, wie Renzelmann von den Bauarbeitern erfahren hatte. "Das wird nur bei einem Dachstuhlaus Holz gemacht."
Die Mitglieder lie�en sich vom Feiern trotzdem nicht abhalten - gab es halt keine Ansprache vom Zimmermann. Einen Richtkranz hatten die Mitglieder trotzdem traditionsgem�� auf dem Dachstuhl angebracht. Wild tanzten seine bunte B�nder im Wind. Mit Fassbier stie�en die Skipper und ihre Familien auf die neue Halle an, gegen den Hunger gab es Gulaschsuppe. Auch eine Hallentaufe wurde zelebriert. Mit einer Flasche Korn und Richtspruch weihte G�nter Renzelmann das neue Winterlager ein.
In ihren Ausma�en wird die Halle der alten gleichen, meinte der Vorsitzende. Schon wegen der Kosten. "Die Halle wird auf dem alten Fundament gebaut. Dadurch halten wir die Kosten f�r den Verein niedriger." Der einzige Unterschied zu fr�her sei der Clubraum. "Der hat vor dem Brand au�en an das Winterlager angegrenzt. Jetzt wird er nach innen verlegt und mit in die Halle integriert." Aus diesem Grund k�nne das neue Winterlager auch vier bis f�nf Schiffe weniger aufnehmen als fr�her. Insgesamt w�rden dann 35 Schiffe hineinpassen.
"Die Stimmung im Verein ist gut", erkl�rte Renzelmann. Zwei Drittel der etwa 45 aktiven Mitglieder h�tten sich schon wieder ein Schiff gekauft, darunter auch �ltere Vereinskollegen. Andere Mitglieder w�rden noch suchen. Nun steht vor allem Arbeit an. "Die Bootswagen m�ssen teilweise neu oder umgebaut werden." Ende Oktober m�ssen die Steganlagen aus dem Wasser geholt werden. Bis dahin m�ssen auch die Schiffe im Winterlager sein. Doch dem d�rfte, zumindest von den Ma�nahmen an der Halle her, zeitlich eigentlich nichts im Wege stehen. In einem n�chsten Schritt werden die Seitenw�nde und das Dach gesetzt. Danach kommen die Elektriker an die Reihe und verlegen die notwendige Elektrik. Sp�testens in vier Wochen, so rechnet Renzelmann, k�nnen die Skipper mit dem Einlagern ihrer Schiffe beginnen. In der n�chsten Saison soll das neue Winterlager dann auch gr��er gefeiert werden. "Dann gibt es eine richtige Einweihungsfeier mit G�sten", k�ndigte der Vorsitzende an.


Schatzmeister Herbert Kunkel und der Vorsitzende G�nter Renzelmann vom Wassersportverein Luv sehen der Zukunft des Vereins optimistisch entgegen. AM.FOTOS: MIRSCH

Das Ger�st der Halle steht. In wenigen Wochen soll die Halle komplett fertig sein. Dann k�nnen die Mitglieder mit dem Einlagern der Schiffe beginnen. AM

Das BLV Wochenzeitung vom 21.06.2006:
"Phoenix" ist der Neubeginn - Wassersportverein "Luv" nahm Spende vom WVWO entgegen

Grohn - Nachdem der Wassersportverein Luv im November 2005 nach einem Gro�brand fast alle Motor- und Segelboote verloren hat, erscheint der Name "Phoenix" f�r das erste neue Boot, das vor kurzem getauft wurde, mehr als passend. Bereits wenige Wochen nach der Katastrophe schenkte der Wassersportverein Woltmershausen {WVWO) den zu Schaden gekommenen Freunden ein Boot, das jetzt an dem zweiten Standort des Vereins, in Grohn, seinen offiziellen Namen erhielt.
Wie Ph�nix aus der Asche soll es der Jugend ein weiteres Training erm�glichen. F�r den Spenderverein sprach Helmut Obst: "Wir wollen mit diesem Boot f�r die Jugend ein Zeichen setzen und unserer Hoffnung Ausdruck geben, da� ein Neuanfang immer m�glich ist, wenn man den Mut dazu hat."
Luv-Vereinsvorsitzender G�nter Renzelmann dankte im Namen seiner Mitglieder noch einmal dem WVWO. Dann war die Jugend bei der Taufe am Zug. Dabei landete der Sekt im Boot, statt im Au�enbereich des T�uflings. Der wichtige Spruch, da� man dem Boot immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel w�nscht, durfte nicht fehlen.
Die Organisation Wassersportverein Luv, im Jahr 1924 gegr�ndet, hat zur Zeit 60 Mitglieder, von denen 40 ein Boot besitzen. Bis auf wenige Vereinsmitglieder, die nach dem Brand diesen Sport aufgegeben haben, sind die Meisten bereits wieder im Besitz eines neuen Bootes. Auch das vernichtete Vereinshaus und Winterlager in Wasserhorst sehen einem Wiederaufbau zielstrebig entgegen, berichtete Renzelmann. KZI


Mit der "Ph�nix", einem Geschenk des Wassersportvereins Woltmershausen, bekommt der Verein "Luv" ein neues
Boot. Foto KZI


Das BLV Wochenzeitung vom 12.04.2006:
"Luv" startet durch

Grambke - Wie geht es weiter bei dem im November total abgebrannten Wassersportverein Luv aus Bremen? Kollaps oder Neubeginn?-
Nach dem katastrophalen Brand, dessen Verursacher noch nicht gefasst wurde und bei dem alle Mitglieder ihre Boote verloren hatten, war eine Zeit lang nicht abzusehen, wie sich die Zukunft entwickeln w�rde. Die im Verein verbliebenen Mitglieder wollen um jeden Preis weitermachen. Nicht zUletzt durch die erst k�rzlich erstellte Internetseite hatte der Verein eine virtuelle Plattform, die er auch als Sprachrohr nach au�en zu nutzen wusste.
K�rzlich trafen sich die Luver zu ihrer Jahreshauptversammlung, dankbar dar�ber, da� die Sportfreunde von "Munte II" ihnen wieder einmal gastfreundliches Asyl in ihrem Vereinsheim gew�hrten. Das Vorstandsteam um G�nter Renzelmann hatte eine gewaltige Menge an Arbeit zu bew�ltigen, und so war es kein Wunder, dass es auch in G�nze von der Versammlung entlastet und wiedergew�hlt wurde. Der Vorstand wurde um einen Posten erweitert, denn Claus Beese wurde zum Webmaster f�r den Verein bestellt. ErfreUlich war, dass von den Mitgliedern bereits mehr als zehn Boote neu angeschafft worden sind.
Mit gro�er Freude wurde eine Spende des Verein Wassersport Lesum e. V angenommen, die ein Vereinsfreund zu Beginn der Versammlung dem Vorstand �berreichte. Der Betrag wird zusammen mit den anderen Spenden den schwierigen Neustart ein wenig erleichtern. Sorgen macht der als sicher anzunehmende Bodenaustausch des stellenweise mit Diesel verunreinigten Bodens. Der Umfang und die Kosten f�r diese Arbeiten stehen noch nicht fest. CB

Die Norddeutsche vom 25.03.2006:
Nach dem Abriss Aufbruchstimmung
Die meisten Mitglieder des WSP LUV haben wieder neue Boote

Von unserer Mitarbeiterin Anke Mirsch
BREMEN-NORD. Nach dem Brand im November letzten Jahres war dem Wassersportverein "Luv" quasi die Lebensgrundlage entzogen worden. Beim Brand des Winterlagers in Burg-Grambke fielen den Flammen 40 Schiffe, die Halle und das Vereinsheim zum Opfer. Das Gel�nde wurde inzwischen vollst�ndig abgerissen und ger�umt. Nun ist wieder so etwas wie Aufbruchstimmung zu sp�ren. Uber 20 Mitglieder haben sich ein neues Boot zugelegt. Zu ihnen geh�ren Uwe Segger und Eleonore Mehring. "Scout" hei�t ihre neue Motorjacht, mit der das Paar aus Farge wieder in See stechen will. Seit 13 Jahren sind die beiden Mitglied im Wassersportverein Luv und haben mit den Vereinskameraden so manche Schiffstour unternommen. Das wollen sie nicht mehr missen. Doch bis sie erneut auf dem Wasser rumschippern k�nnen, wird es noch eine Weile dauern. "Die Scout liegt noch im Winterlager in Brandenburg", sagt Uwe Segger, Stegwart im Verein.




Eleonore Mehring und Uwe Segger mit altem und neuem Schiff. Foto Mirsch



Ende April soll das Boot in den Grohner Yachthafen �berf�hrt werden. Dann warten die zwei nur noch darauf, "dass es w�rmer wird" und sie endlich die Leinen los machen k�nnen. "Das ist wie Urlaub", schw�rmt Uwe Segger. Bis dahin muss das Paar mit einem Foto von der Neuanschaffung vorlieb nehmen. Vollst�ndig ersetzen wird es das alte Boot wohl nie. "Da haften viele Erinnerungen dran", seufzt Eleonore Mehring. "Die sind jetzt verbrannt."
G�nter Renzelmann, Vorsitzender des Vereins, und seine Frau haben zwar "das richtige St�ck" noch nicht gefunden. Irgendwann wollen sie aber wieder als Skipper unterwegs sein. "Wenn sie 40 Jahre lang Wassersport betrieben haben, was wollen sie denn machen?! Dann sehen sie zu, dass sie wieder eins kriegen", begr�ndet Renzelmann die Bootssuche. Von den insgesamt 35 Mitgliedern, die dem Verein trotz Brand und Schaden treu geblieben sind, wei� der Vorsitzende nur von "zwei oder drei, die sich aus Alters- und Gesundheitsgr�nden kein neues Schiff besorgen wollen ". Eine Entwicklung, die insgesamt "positiv f�r den Verein" sei. Gute Stimmung herrscht auch in punkto Winterlager. Das Sachverst�ndigenverfahren ist abgeschlossen. "Jetzt geht es darum, Kostenvoranschl�ge einzuholen." Die ersten Kontakte zu entsprechenden Bauunternehmen seien bereits gekn�pft worden. Nach Aussage eines Unternehmens k�nne innerhalb von sechs bis acht Wochen eine neue Halle hochgezogen werden. " Wenn alles klappt und das Bauamt mitspielt, dann haben wir im Herbst ein neues Winterlager", hofft der Vorsitzende.
Einziger Wermutstropfen: "Wir haben noch keine Clubr�ume." Doch f�r gro�e Vereinstreffen bliebe in diesem Jahr wahrscheinlich eh nicht viel Zeit, glaubt Renzelmann. "Die Mitglieder haben im Sommer erst einmal genug damit zu tun, einen Bootswagen zu bauen." Unter den Tisch fallen lassen will der Verein seinen Neustart aber keinesfalls. Ende Mai, Anfang Juni, wollen sich die Skipper mit ihren neuen Booten an der St�tzpunktanlage in Elsfleth treffen. "Da wollen wir eine kleine Tauffeier veranstalten."

Bremer Anzeiger vom 08.03.2006:
Wassersportverein regeneriert sich
Vorstand enlastet und wiedergew�hlt / Aufbau geht voran

Von unserem Mitarbeiter Marcus Lorenczat
LESUM. Wie geht es weiter bei dem im November abgebrannten Wassersportverein Luv? Kollaps oder Neubeginn ? Nach dem katastrophalen Brand, bei dem alle Mitglieder ihre Boote verloren hatten, war eine Zeit lang nicht abzusehen, wie sich die Zukunft entwickeln w�rde.
Am 26. Februar trafen sich die "Luver" zu ihrer diesj�hrigen Jahreshauptversammlung, dankbar dar�ber, dass die Sportfreunde von "Munte II", ihnen Asyl in ihrem Vereinsheim gew�hrten. Das gut eingespielte Vorstandsteam um G�nter Renzelmann hatte eine gewaltige Menge an Arbeit zu bew�ltigen, und so war es kein Wunder, dass es auch von der Versammlung entlastet und wiedergew�hlt wurde. Kaum im Amt best�tigt, wurden auch sofort Pl�ne entwickelt, die den Fortbestand des Vereins und seiner drei Standorte an der Lesum sichern sollen. Der Vorstand wurde um einen Posten erweitert - Sportfreund Claus Beese wurde zum Webmaster f�r den Verein bestellt. Erfreulich ist, dass von den Mitgliedern bereits mehr als zehn Boote neu angeschafft wurden. Noch erfreulicher, dass ein Gastlieger, der zusammen mit Luv in der Halle abbrannte, zum Verein hielt und mit seinem neuen Boot als aktives Mitglied beim Neuaufbau unterst�tzen wird. Zwei weitere Wassersportfreunde, die dem Verein schon lange verbunden sind, traten als aktive Mitglieder ohne Boot ein. So werden Horst Mohr sowie Heide und Georg Bothe das geschrumpfte Mitgliederkontingent zuk�nftig st�rken.
Mit gro�er Freude wurde eine Spende des Vereins Wassersport Lesum angenommen, die ein Vereinsfreund zu Beginn der Versammlung dem Vorstand �berreichte. Der Betrag wird zusammen mit den anderen Spenden den schwierigen Neustart ein wenig erleichtern.

So wurde inzwischen auch ein gebrauchter Trecker gekauft, um dessen schnelle Instandsetzung sich Rudi Dix k�mmert. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit, denn bereits am 25. M�rz wird dieser bei den Arbeitsdiensten an den Stegen ben�tigt. Sorgen macht der als sicher anzunehmende Bodenaustausch des stellenweise mit Diesel verunreinigten Untergrunds. Der Umfang und die Kosten f�r diese Arbeiten stehen noch nicht fest, m�ssen aber wohl als betr�chtlich angesehen werden.
Eine Arbeitsgruppe soll die Versorgung der Anlage in Lesumbrok mit Strom und Wasser vorantreiben. Dort wird zwar im Moment noch an der Stra�enkanalisation gearbeitet, in diesem Jahr sollen aber die neuen Versorgungsanschl�sse in jedem Fall erstellt werden, so Beese. Sp�testens zur n�chsten Saison soll die Versorgung �ber eigene Anschl�sse auf dem Grundst�ck an der Lesumbroker Landstra�e erfolgen.
Noch einmal kam die gro�e Solidarit�t zur Sprache, die der Verein in seiner schlimmen Stunde erfuhr. Vereine, Firmen, einzelne Personen, sogar selbst betroffene Mitglieder versuchten durch Spenden, Bereitstellung von Arbeitskraft und Material sowie Zurverf�gungstellung von Vereinsheimen den gesch�digten Sportfreunden das Gef�hl zu geben, dass sie nicht allein st�nden.




Eine Menge Arbeit hat der gesamte Vorstand geleistet. Kassenwart Herbert
Kunkel, 1. Vorsitzender G�nther Renzelmann, 2. Vorsitzender Gerald
Br�ning und Schriftf�hrerin Susanne Br�ning (v.I.) wurden von den
Mitgliedern entlastet und wieder gew�hlt. Foto: Beese



Yacht 2/06 : Verbrannte Tr�ume




�ber 80 Jahre existiert der Bremer Verein Luv. Vier Stunden nur braucht es, ihn zu zerst�ren.
Ein Feuer vernichtet Clubhaus, Halle und alle 40 Schiffe


Noch Tage danach liegt bei�ender Geruch �ber dem Tatort. Das meiste ist bis zur Unkenntlichkeit verschmolzen, verkohlt, verbrannt. Ein unf�rmiges Ensemble in stinkendem Schwarzgrau. Nur an manchen Exponaten dieser makabren Schau l�sst sich noch vage erkennen, dass sie einmal Yachten waren. Bei denen aus GFK ist es unm�glich zu sagen, wo das eine anfing und das andere aufh�rte. Wo einmal eine Pantry war, liegt lediglich verbogenes Besteck, von einstigen Maschinenr�umen blieb nicht mehr als ein verru�ter Motorblock, die vormalige Funktion vieler Werkzeug�berbleibsel ist kaum zu ahnen. Irgendwo in den Tr�mmern zwischen den gut drei Meter hohen Stahlgerippen, die einmal das Dach hielten, findet sich Wie durch ein Wunder ein unversehrter Sektkorken. Er war bei der Taufe der "Marie Blanche" 1996 in der Bilge deponiert worden - als Gl�cksbringer.
In der Nacht auf den 11. November hat ein Brand im Winterlager die Halle zerst�rt, das Clubhaus vernichtet und alle 40 Yachten des Clubs. Der Bremer Wassersportverein Luv, gegr�ndet 1924, existiert nur noch auf dem Papier. Drei Millionen Euro Schaden, taxiert die Polizei. Sie geht von Brandstiftung aus. Die Luv-Mitglieder haben freilich viel mehr verloren als Sachwerte: ihre Lebenstr�ume. Manche selbst entworfen, viele selbst gebaut. Die Schiffe waren ihr Zuhause im Sommer, ihr Bastelraum und Treffpunkt im Winter. Luv war ein intakter Verein. Rudolf Dix riecht das Feuer, lange bevor er es sieht. Aufgeschreckt vom Anruf eines anderen Vereinsmitglieds, eilt er um ein Uhr nachts zu Fu� zum Winterlager. Als er ankommt, erblickt der 74-J�hrige nur Flammen, sie reichen bis hoch an die Wipfel der B�ume. "Das war so schlimm, das kann man sich gar nicht vorstellen", sagt er. "Ich bin schnell wieder abgehauen, da mochte ich nicht mehr hingucken." Bei dem Gedanken daran schimmern seine hellblauen Augen feucht unter der Krempe des Elbseglers. Zwar reguliert die Versicherung den finanziellen Verlust unb�rokratisch - "aber was ich da reingesteckt hab', das krieg' ich nie wieder raus", sagt Dix. "Am Schiff hab' ich immer alles se1ber gemacht. Das Schlimme ist: Diesen Winter brauchten wir kaum etwas zu reparieren, deshalb ist alle Ausr�stung an Bord geblieben."
Seine 8,20 Meter lange Wibo "Samoa 4" hat der gelernte Elektriker vor 22 Jahren gekauft, dann nach und nach ausgebaut und schlie�lich jeden Sommer lange T�rns damit unternommen. "Letzten Sommer sind wir noch den G�takanal rauf', sagt er. Dann stockt seine Stimme. In der anbrechenden Abendd�mmerung lugt aus all dem Schrott das auf dem Kopf stehende, vom L�schwasser rostrote Heck seiner "Samoa 4" hervor.



Rudolf Dix vor dem ausgebrannten Stahlrumpf seiner Wibo ..Samoa 4". �ber 22 Jahre ist er mit ihr �ber die Ostsee gesegelt.




So wie Rudolf Dix geht es vielen. Die Luv-Mitglieder bezeichnen ihren Club als "Arbeiterverein", weil "alle ganz viel selbst gemacht" haben, wie G�nter Renzelmann erz�hlt. Der 60-j�hrige mit den kr�ftigen H�nden und dem direkten Blick ist technischer Angestellter bei Mercedes und seit sechs Jahren Erster Vorsitzender. "Bei uns im Verein hilft jeder jedem. Der eine kann tischlern, der n�chste Leitungen verlegen, der andere �ber Kopf schwei�en. Fritz Wahls, die gute Seele von Luv, fuhr mit dem Moped so zuverl�ssig zum Clubhaus wie andere zur Arbeit. Er hat die Stege �berholt und die ganzen Holzarbeiten im Clubhaus gemacht. Deshalb hie� es bei uns auch "Fidi's Inn" . Davon ist so viel geblieben wie vom Schiff des Chefs: nichts. Auch wer einfach nur ein bisschen plaudern wollte, traf sich beim zweiw�chentlichen Kl�nabend im Vereinshaus. "Wir haben es auch an Freunde der Mitglieder verliehen", sagt Renzelmann. "Am 11. November wollte ein junges Paar dort Hochzeit feiern. Sie hatten schon alles vorbereitet: die Tische gedeckt, die Musikanlage aufgestellt und den Raum geschm�ckt. Es war alles fertig. Als die Braut dann an dem Morgen erfuhr, dass all das abgebrannt ist, fiel sie in Ohnmacht."



Wir machen weiter. Was sonst? Wenn man �ber 40 Jahre dabei ist,
kann man nicht einfach aufh�ren!

Gerald Br�ning traf der Schock besonders hart. Seinen 9,60 Meter langen Wattenkreuzer "Chamall" hat der gelernte Schiffbauer selbst entworfen und innerhalb von drei Jahren fertig gestellt. Fast 20 Jahre ist der 46-J�hrige mit ihm gesegelt. An jenem schwarzen Freitag erfuhr er nicht nur, dass sein Boot abgebrannt war. "Ich bekam den freudigen Anruf, dass ich mit der 'Chamall' den ersten Preis bei der Weser-Herbst-Regatta gewonnen hatte. Den hab' ich aber nicht abgeholt." Jetzt ist nur noch der ausgebrannte Stahlrumpf �brig - darin finden sich die Reste vom Herd, zwei Fahrradreifen, ein verbeulter Topf und die Ankerkette. �ber den Wrackteilen liegt ein schmieriger Film aus Ru�. Gerald Br�ning, der so zupackend und athletisch wirkt, verzieht traurig den Mund. "Ich hatte eine dicke Mappe �ber die gesamte Konstruktion und den Bau der ,Chamall'. Die war leider an Bord." Als Zweiter Vorsitzender ist der Schlosser seit dem Feuer im Dauerstress. Mit G�nter Renzelmann muss er sich um die organisatorischen Fragen k�mmern. Wer zahlt die Entsorgung der einzelnen Schiffswracks, der Eigner oder die Versicherung? Die Policen sind unterschiedlich. Hinzu kommt: Die Wrackteile lassen sich kaum noch trennen. Wer kann bei den Resten der Kunststoffboote noch sagen, was zu welchem geh�rte? Die Identifizierung ist umso schwieriger, als die Feuerwehr f�r die L�scharbeiten die �berreste der Halle und der Boote mit Baggern verschieben musste.
Weitere Fragen: Wer zahlt die Entsorgung der Halle? Ein paar Seitenbleche und verbogene Tr�ger stehen noch da. Wenn der Schrott weg ist, wird die Umweltbeh�rde Bodenproben nehmen. Ob ein Teil der Erde ausgetauscht werden muss, wird sich erst danach herausstellen und auch, auf welcher Fl�che und in welcher Tiefe. Und irgendwann, wenn der Hallenboden besenrein ist, wird sich zeigen, ob die Statik der Betonplatte �berhaupt noch stimmt.
Inmitten der ganzen Katastrophe sieht Gerald Br�ning immerhin einen Lichtblick: "Diese Geschichte hat den Verein noch mehr zusammengeschwei�t", sagt er. "Da merkt man doch, dass nicht alle egoistisch sind. Wir bekommen viel Unterst�tzung von den Mitgliedern, da k�nnen wir jeden ansprechen." Sein Vorsitzender Renzelmann best�tigt: "In der Not halten die Menschen zusammen. Wir stehen das jetzt gemeinsam durch."



Von dem Wattenkreuzer "Chamall" ist nur noch der Stahlrumpf �brig - und der verkohlte Werkzeugkoffer. Gerald und Susanne Br�ning bleiben blo� die Erinnerungen.



Aufmunternde Worte von allen Seiten hat auch Claus Beese erhalten. Der 50-J�hrige ist Kundenberater und verantwortlich f�r den jungen Internetauftritt des Vereins (www.luv-bremen.de). "Die Seite gibt es erst seit April. Damals wollte ich 2005 gern �ber 1000 Besucher haben, die unsere Adresse anklicken", sagt er und seufzt. "Wegen des Feuers sind es jetzt schon mehr als 5000." Luv kommt die virtuelle Plattform in seiner Notsituation enorm zugute. Wassersportler aus ganz Deutschland haben E-Mails mit Beileidsbekundungen und Hilfsangeboten geschrieben. Andere Clubs aus der Umgebung boten spontan ihre Unterst�tzung an indem sie beispielsweise die "Luver" einluden, in ihrem Vereinshaus die n�chsten Sitzungen abzuhalten. Ein reger Austausch um Fragen zur Versicherung entstand, der in verschiedene Foren weitergetragen wurde. F�r Claus Beese ist das sch�n und grausam zugleich. "Wir freuen uns nat�rlich �ber die vielen Kondolenzschreiben und sind sehr dankbar f�r die angebotene Hilfe. Aber als ich am 11. November die Fotos unserer brennenden Boote ins Netz gestellt habe und schrieb, was passiert ist, musste ich einige Male heftig schlucken."
Antje Wischhusen, 34, will weder die Fotos von den Yachten noch die Brandruine mehr sehen. "Hier komm' ich nie wieder her, das halte ich nicht mehr aus", sagt sie. Mit ihrem Mann Udo und Sohn Ole segelte sie auf der Mistral 33 "Marie Blanche". Die geh�rte fr�her ihrem Vater. "Das Schiff war sein absoluter Traum", sagt sie. " Wir haben ihn vor neun Jahren �bernommen." Udo Wischhusen, ist gro� und blond und geh�rt f�r die �lteren mit seinen 46 Jahren zu den Jungen im Verein. �ber 300 Arbeitsstunden hat der Mechaniker in seine 10,80 Meter lange Yacht gesteckt, "allein in das Teakdeck". Im vergangenen Jahr gab es neue Segel und neue Polster. Doch was wirklich schmerzt, ist der Verlust dessen, was nicht ersetzt Werden kann. Das Ehepaar war stolz auf das individuelle Schiff, sie hatten es mit Lust an der Arbeit und Liebe zum Detail perfekt auf ihre Bed�rfnisse zugeschnitten. "Es war etwas ganz Besonderes, das Boot hatte Leben", sagt Antje Wiscchhusen. Die Fotos von der Schiffstaufe 1996 zeigen Sommerfarben, flatternde F�hnchen und fr�hliche Gesichter. Trotzdem will Familie Wischhusen weitermachen, sich langfristig ern neues Boot anschaffen und mit dem neunj�hrigen Sohn Ole auf der Ostsee segeln. "Wenn endlich die Platte freiger�umt ist, dann k�nnen wir die �rmel hochkrempeln und wieder was aufbauen", sagt Antje Wischhusen energisch.



Antje und Udo Wischhusen stehen mit Sohn Ole vor den Tr�mmern ihrer Mistral 33 "Marie Blanche".


Aber: Geht das? Halle, Vereinshaus, Schiffe - alles neu? Es w�rde Jahre dauern. Und ob gen�gend Geld da ist, wird sich erst noch zeigen. Bei einigen deckt die Versicherungssumme nicht den Wert, den ihr Schiff hatte. Au�erdem: Viele Mitglieder im Verein sind Rentner, so mancher f�ngt nicht noch einmal neu mit dem Segeln an. Klaus Timme zum Beispiel. Sein Alter von 71 Jahren ist f�r ihn zwar kein Grund, nicht mehr hinauszufahren. Schlie�lich war er gerade mal "elf Monate alt, als ich das erste Mal mit meinen Eltern gesegelt bin. Mein Vater war auch schon hier im Verein." Aber nun ist Schluss mit dem Segeln, obwohl es "ein, zwei Jahre mindestens noch gehen w�rde". Spricht's und lacht spitzb�bisch. "Meine ,Klabautermann' h�tte ich danach zum Motorboot umr�sten k�nnen - jetzt habe ich mir allerdings gleich eines gekauft." Freunde hatten dem Rentner sogar vorgeschlagen, sich stattdessen einen Wohnwagen zuzulegen. Das sei doch auch sch�n zum Verreisen. "Ich mit 'nem Wohnmobil?", sagt Timme kopfsch�ttelnd. "Und dann stehe ich da am Kanal und winke den Schiffen hinterher? Nee. Ohne Wasser geht das nicht." Seine Freunde sehen das genauso und improvisieren f�r ihren Sommert�rn. Priorit�t hat aber erst einmal der Wiederaufbau. "Spa� macht das jetzt nat�rlich nicht. Aber was sollen wir denn sonst machen?", fragt Vereinsboss G�nter Renzelmann. Er macht eine Pause und blickt ins Leere. "F�r mich ist eine Welt zusammengebrochen. Aber ich kann doch jetzt nicht sagen: Ich mag nicht mehr. Wenn man �ber 40 Jahre dabei ist, kann man doch nicht einfach aufh�ren."
Heide Fuhljahn