Das Revier

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Das Hamme-Oste-Kanal-Projekt

Neue Hoffnung im "Nassen Dreieck"

Schien vor noch gar nicht langer Zeit das Kanal-Projekt zwischen Oste und Hamme als gescheitert, so scheinen sich im Jahr 2009 neue Dinge anzubahnen. Das Interesse von Seiten der Wassersportler ist ungebrochen, angesichts der unbest�ndigen Wetterlagen der letzten Jahre suchen auch Skipper kleinerer Boote nach gesch�tzten Revieren in Deutschland. Politiker und Wirtschaftsf�rderer sind hellh�rig geworden angesichts der durchaus interessanten Idee einer Wiederer�ffnung des historischen Kanals.

Auf Bremer Seite haben sich eine Handvoll Interessierter getroffen, um zu versuchen, Schwung in die Sache zu bringen. Nieders�chsische Landespolitiker haben ihr Interesse an dem Thema bekundet, es gilt nun, Kr�fte zu b�ndeln und die ersten Schritte vorw�rts zu machen. In dem Internet-Forum des Schriftstellers Claus Beese wurde eine Rubrik f�r dieses Thema eingerichtet. G�ste sind willkommen und d�rfen zwar mitlesen, doch Antworten und Beitr�ge schreiben darf nur, wer sich anmeldet.

Nichtsdestoweniger ist es ein Forum, in welchem sich auch Wassersportler aus der Region anmelden und informieren k�nnen. Hier der Link f�r Interessierte Skipper und Freunde des Kanal-Projektes:

Forum Angelspa�-Bootsspa�-Lesespa�


Hamme-Oste via Wasserweg?

Ist eine �ffnung des alten Handelsweges vom Tisch?

Von Claus Beese (Namentlich gekennzeichnete Texte geben in erster Linie die Meinung des Verfassers wieder)
�berall in den n�rdlichen, k�stennahen Gebieten hat man den Wert der stillgelegten, historischen Wasserwege erkannt und setzt mit den europ�ischen Projekten Canal-Link und River-Link alles daran, diese Gew�sser durch Wieder�ffnung f�r den Wassertourismus befahrbar und damit f�r die Region wirtschaftlich nutzbar zu machen. In vielen Regionen mit Erfolg. �berall ist klar, dass der Bootstourimus dort, wo das Bootsv�lkchen sich wohlf�hlt, auch Geld in die Kassen sp�lt und oftmals eine ganze Region von den Einnahmen profitieren kann.
�berall? - Nein!
In der Region zwischen Elbe und Weser scheint man hinter dem Mond zu leben. Hier gibt es eine Region an der Hamme, die hartn�ckig Widerstand leistet, und alles daran setzt, die Landschaft, die zigtausenden von Menschen schon als Naherholungsgebiet dient, zu sperren und f�r den Menschen nicht mehr begehbar zu machen.
Flugs schuf man ein Naturschutzprojekt mit gesamtstaatlich repr�sentativer Bedeutung namens "Hammeniederung", nebst einem f�r Narren entwickelten Pflege- und Entwicklungsplan und einem erg�nzenden Sonderkonzept f�r �rtliche Bootsvereine. (Bereits an dieser Stelle wurden ausw�rtige Bootfahrer der Gew�sser verwiesen!)
Das Ergebnis eines gemeinsamen Gespr�ches mit dem Landkreis Osterholz, Herrn Kleine-B�ning und dem zust�ndigen Dezernenten, Herrn Eckermann, sowie den Vorsitzenden der an der Hamme beheimateten Vereine und dem Vertreter f�r IG Sport und Freizeit, Hans Eilers, war denn auch entsprechend katastrophal und in seiner ganzen Tragweite nicht hinnehmbar.
Danach d�rfen...
...alle ausw�rtigen motorbetriebenen Boote ab 01.01.2010 die Hamme nur noch bis Tietjens-H�tte und den Hafenkanal Osterholz bis zum Segel-Club-Hamme befahren. ...alle an der Hamme beheimateten Wassersportvereine bis 2020 bis Neu Helgoland und ab 2020 nur noch bis Melchers-H�tte mit motorbetriebenen Fahrzeugen die Hamme befahren.
Eine Ausnahmeregelung gilt f�r den Worpsweder Verein, das �ffentlich verkehrende Fahrgastschiff und die touristisch genutzten motorisierten Torfk�hne.
Die Hamme darf nur mit Booten bis zu einer L�nge von 10 Meter befahren werden und es muss sich mindestens ein Meter Wasser unter dem Kiel befinden. Das Nachtfahrverbot gilt von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr.
H�chstgeschwindigkeit auf der Hamme bis Melchers-H�tte 8 Km/h, weiter nach neu Helgoland 5 Km/h.
Das Befahren in Ufern�he ist zu vermeiden.
Der Vereinsplatz des WSV Ritterhude gegen�ber der Beekm�ndung bleibt den Mitgliedern bis 2010 erhalten. Bis zu diesem Zeitpunkt will der Landkreis Osterholz zwischen Tietjens-H�tte und Melchers-H�tte zwei neue Anleger f�r alle motorbetriebenen Boote, die dort noch fahren d�rfen, errichten.
Geankert werden darf nur noch jeweils 3Om vor und 3Om hinter offiziellen Anlegestellen.
Seitens der Landkreisvertreter wurde dargelegt, dass die besprochenen Inhalte in den Entwurf des Sonderkonzeptes Eingang finden werden, dass dieser aber noch von den politischen Gremien des Ausschusses (dieser Ausschuss hat inzwischen bereits getagt und der neue Entwurf wurde bis auf die Stimme der Gr�nen Vertreterin genehmigt), des Kreistages sowie dem Bundesamt f�r Naturschutz und dem NLWKN gebilligt werden m�sse.

Eine katastrophale Entwicklung f�r die gesamte Weser-Elbe-Region
Den Politikern h�tte nicht schlimmeres f�r die gesamte Elbe-Weser-Region einfallen k�nnen, als auf Naturschutz zu bauen. In einer Zeit immer heftiger werdenden Klima-Ereignisse erscheint es wichtig, dem ins Binnenland verdr�ngten Wassersport sichere Fahrtgebiete zu schaffen und somit den wirtschaftlich danieder liegenden Regionen neue Einnahme-Quellen zu erschlie�en. Dass dabei der Naturschutzgedanke nicht zu kurz kommen muss, zeigen Projekte aus ganz Europa, wo man es verstanden hat, Wassertourismus und Naturschutz miteinander in Einklang zu bringen.

Wie sehen die Alternativen aus?
Der Hamme-Oste-Kanal - Bald ein zweiter Wasserweg von der Weser zur Elbe?

Von Claus Beese (Dieser Artikel erschien auch im Magazin Boote Heft 9/2002)
Wenn es nach der Idee des Bremer Buchautors ginge, w�rde das ostfriesische Wassersportrevier bald von der Ems bis an die Elbe reichen. V�llig neue M�glichkeiten t�ten sich dem Wasserwanderer auf, wenn die Vision des Freizeitskippers in die Realit�t umgesetzt w�rde. Mit seinem Vorschlag, den alten Handelsweg zwischen der Hamme und der Oste neu zu beleben, erntete er selbst bei Kommunalpolitikern und Wirtschafts-Sachverst�ndigen des Kreises Osterholz-Scharmbeck Anerkennung. Sein Vorschlag wurde anl�sslich eines Ideen-Wettbewerbes mit dem dritten Platz ausgezeichnet.
Auch in Bremen ist man jetzt auf Beeses Idee aufmerksam geworden. Die Wassersportkommission des Landessportbundes hat seinen Vorschlag aufgegriffen und den LSB gebeten, die Anregungen der Kommission aufzunehmen, den Bremer Senat um Einbringung in die Gemeinsame Landesplanung zu bitten und befreundete sowie interessierte Verb�nde und Organisationen in Niedersachsen und Hamburg um Unterst�tzung zu bitten. Dabei geht man davon aus, dass eine Wiederbelebung des Kanals, der eine befahrbare Breite von 11 � 12 Metern und eine Tiefe von 1,60 Meter haben sollte, nicht nur dem Wassersport diene. Im Gegenteil, bei guter Planung und unter Ber�cksichtigung des Baus von Altwassern und Biotopen k�nnte ein landschaftliches Juwel entstehen, das durchaus eine touristische Attraktion werden k�nnte. Die gesamte Region des Elbe-Weser-Raumes w�rde eine erhebliche Steigerung des Freizeitwertes erleben, die auch die Belange des Naturschutzes unter dem Motto �Natur erleben� ber�cksichtigen w�rde.
Urlaub zwischen den Str�men
War es bisher so, dass der Elbe-Weser-Schifffahrtsweg zwischen Bremerhaven und Otterndorf f�r Freizeitskipper aus den westlichen Revieren die einzige gesch�tzte Passage zur Elbe darstellte (boote 4/2002), h�tte man dann sogar die Wahl zwischen den zwei Routen f�r die Hin- und R�ckpassage. Auch touristisch interessante St�dte wie das maritime Bremen oder das K�nstlerdorf Worpswede l�gen nun nicht mehr abseits der Hauptwassersport-Routen, sondern r�ckten auf geradezu geniale Weise in deren Mittelpunkt. Gerade im Bereich zwischen Worpswede und Bremerv�rde k�nnten weitere kleine Marinas oder Campingpl�tze mit Wassersportm�glichkeit entstehen, die der Region neue wirtschaftliche Aspekte vermitteln w�rden. Beliebt sind die Wochenendtouren �ins Moor�, die jedoch bislang bei Neu Helgoland abrupt enden. �K�nnte man weiter, so w�rde man auch!� best�tigen die eingefleischten Moorfahrer.
Bremen als Ausgangspunkt f�r eine neue Charterboot-Flotte, mit der man �ber Hunte und K�stenkanal in die ostfriesischen Wassersporthochburgen gelangen k�nnte, aber ebenso auf einen geruhsamen und vom Freizeitwert anspruchsvollen Rundkurs �ber Lesum, Hamme, Oste, Elbe, Medem, Geeste und Weser einschwenken kann, w�re f�r viele Boots-Urlauber ein willkommenes Angebot. Wo k�nnte man sonst schon einen 7-Fl�sse-Urlaub buchen?
Anstrengungen b�ndeln
In der Hauptsache wird es darauf ankommen, das Projekt finanzierbar zu machen. Wenn man bedenkt, wie viele Millionen Euro in die Wiederer�ffnung holl�ndischer Projekte geflossen sind, kann man sich nicht vorstellen, dass hier keine EU-Subventionen flie�en sollten. Obwohl ein Ausbau des alten Wasserweges bereits an der Anlegestelle Neu Helgoland, unterhalb des K�nstlerdorfes Worpswede beginnen und der heute teilweise stark verbaute Kanal wohl streckenweise ein v�llig neues Bett erhalten m�sste, w�rden sich die Kosten durch die, wenn auch saisonal schwankenden Mehreinnahmen in der Region rechnen. Auf teure Technik k�nnte weitestgehend verzichtet werden, denn durch den Bau von Hand zu betreibender Schleusen k�nnte man dem Kanal einen hohen Erlebniswert als touristische Attraktion f�r die ganze Region vermitteln. Merke: Wo Seeleute sind, sind auch Seh-Leute. Und das Wasser auf die Menschen eine ungeheure Anziehungskraft hat, wei� man anderswo l�ngst.

Wer betreibt dieses Projekt?
Gemeinsames Handeln ist n�tig

Eine Gruppe privater Unternehmer und Menschen, denen an einer Verbesserung der Lage im Elbe-Weser-Dreieck gelegen ist, versuchen seit geraumer Zeit, von der Oste-Seite her unter anderem auch dieses Projekt zu f�rdern. Ihre Anstrengungen werden von den Beschl�ssen der Politiker im hiesigen Umland vollkommen konterkarikiert.
Unverst�ndlich ist auch, warum Bremen nicht ein vitales Interesse an einer Wieder�ffnung des Kanals zeigt. Doch hier hat man eigene Wege gefunden die Mittel des Euro-Projektes Canal-Link zu verwerten. Man l�ste ganz nebenbei die Abwasserprobleme im Stadtteil Findorff, indem man die Probleme der Einleitung des Regenwassers der B�rgerweide und der Stadthallen zusammen mit der "Restaurierung" des Hafenbeckens verband. Ganz nebenbei wurde der Torfhafen neu gestaltet, doch eigenartigerweise ist kein namhafter Wassersportverein an der Aktion beteiligt worden. Muss auch nicht, denn der Hafen soll ja nur Kanuten und den touristisch vermarkteten Torfk�hnen als St�tzpunkt dienen. Das ganze Paket als touristische F�rderung der Region und F�rderung des Wassersports zu verkaufen grenzt an Genialit�t.

Folgende Links f�hren auf Seiten, die sich mit der �ffnung des Hamme-Oste-Projekts befassen: